Da wir La Gomera zu Fuß umrunden wollten, hatten wir einige Sorgfalt auf die Planung der Etappen und die frühzeitige Reservierung passender Quartiere verwendet. Als wir auf der Etappe nach Las Hayas nach sechs Stunden schweißtreibendem Aufstieg noch fünf Minuten von der ersehnten Dusche in den Casas Rurales Amparo entfernt waren, traf eine lapidare WhatsApp-Nachricht der Vermieterin ein, es gebe ein ”last minute problem” mit unserer Reservierung. Sie habe in Arure Ersatz besorgt, das seien ja nur 10 Minuten. Kein Wort des Bedauerns oder der Entschuldigung. Offensichtlich hatte man für die Buchung einer größeren Radgruppe unsere beiden Zimmer benötigt, uns aber erst möglichst kurzfristig informiert, damit wir keine Chance zum Umdisponieren mehr hatten. Das Personal vor Ort im Restaurant Amparo war oder tat ahnungslos, man sei hier nur die Ausgabestelle der Schlüssel, die Zimmervermietung laufe über eine Agentur. Die Vermieter in Arure waren zwar superlieb und bemüht, die Ferienwohnung im Hinterhof des Restaurants El Jape war aber trotzdem das trostloseste Quartier, in dem wir je übernachtet haben. Man möge die Bilder mit denen auf der Homepage der Casas Amparo vergleichen. Die Behauptung unserer ursprünglichen Vermieterin in ihrer WhatsApp, das Ersatzquartier sei ein Upgrade, das sie uns netterweise ohne Zusatzkosten organisiert habe, macht mich deshalb auch nach zweimal Drüberschlafen noch sprachlos. Immerhin ein Taxi organisierte sie nach Aufforderung, damit wir mit zwei erschöpften Kindern nicht nochmal eineinhalb Stunden zu einem Ort zurücklaufen mussten, an dem wir gar nicht hatten übernachten wollen. Statt des geplanten Essens auf der Panoramaterrasse mit Meerblick des Restaurants Amparo also Abendessen in einem dusteren Hinterzimmer in Arure. Es kann ja mal was schief gehen, aber wenn ich mein Quartier überbuche, sollte ich mich wenigstens bemühen, den Leidtragenden eine angemessene Entschädigung zu bieten, und sie nicht noch für dumm verkaufen und was von ominösen ”technical problems” fabulieren. Nicht mal die Getränke an der Bar gingen aufs Haus. Das eigentlich in Spanien vorgeschriebene Beschwerdebuch wurde nicht vorgelegt, obwohl wir es verlangten. Offensichtlich hat es hier jemand wegen seiner Monopolstellung nicht nötig, sich um zufriedene Gäste zu bemühen.
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