Guest User
January 31, 2023
Mariefred ist eine Gemeinde von (nach Angaben von Bewohnern) 3500 Einwohnern als Teil einer größeren Samtgemeinde. Mit Schloss Gripsholm, einem teilweise pittoresken Stadtbild im Zentrum, der Landschaft des Mälarsees, einer Museumseisenbahn und (für Deutsche ggf.) dem Grab Kurt Tucholskys sowie der Nähe zu Stockholm ist es touristisch interessant. Die Infrastruktur scheint mir stärker auf Tagestouristen und Bootsbesitzer (große Marina) ausgerichtet zu sein als auf Dauergäste. Am Wochenende wird es dementsprechend bis etwa 19 Uhr voll. An gastronomischen Angeboten aller Art besteht kein Mangel. Die Preise entsprechen dem hohen schwedischen Preisniveau und liegen etwa 30% über dem deutschen an Tourismusorten. Mit Englisch kann man sich überall verständigen. Nun zum Hotel, in dem wir uns zu zweit sechs Nächte aufgehalten haben: Es handelt sich um ein Hotel im Landhausstil, das mit vier Sternen bewertet ist. Im öffentlich zugänglichen Bereich entspricht es nach meinem Eindruck diesem Standard, unser Zimmer entsprach dem nicht. Positiv war ein reichhaltiges Frühstücksbuffet mit landestypischen Produkten, bei dem sehr schnell nachgelegt wurde. An der Qualität und Frische der Angebote war nichts zu bemängeln. Aller Service im Haus (Frühstück, Zimmer, Empfang) erfolgte zuverlässig und schnell. Die Sauberkeit war in Ordnung. Alle angesprochenen Personen sprachen/verstanden Englisch. Das Zimmer (Doppelzimmer, Kategorie "Standard") war dem "ältesten Wirtshaus Schwedens von 1609" entsprechend im Biedermeierstil ausgemalt und mit historischen Vorbildern nachempfundenen Möbeln durchaus gemütlich ausgestattet. Merkliche Gebrauchsspuren an den Möbeln ließen sich noch als "Zahn der Zeit" interpretieren. Das Bett war mir persönlich zu weich, aber das ist Gewohnheitssache. Ein wirklich kleiner Fernseher war in einen Schrank eingebaut und lieferte neben schwedischen Programmen, BBC und CNN in englischer Sprache in Deutsch als akzeptables Angebot nur Sat1 und WELT. Das geräumige Badezimmer war neben Toilette, Bidet und Waschtisch ausgestattet mit Badewanne und Duschvorhang. Im Bestreben, auch hier einen historischen Eindruck aufrechtzuerhalten, wurden Messingarmaturen eingesetzt, die mit der Zeit unansehnlich werden. Der sehr schwere Duschkopf war im Laufe des eher schon längeren Gebrauchs des Badezimmers wohl mehrfach von der lockeren Haltestange in die Badewanne gefallen und hatte Schäden in der Emaillierung hinterlassen, die sich inzwischen zu mehreren münzgroßen Roststellen entwickelt hatten. Auch die im Spritzbereich der Dusche großflächig stark dunkel verfärbten Fugen der Kacheln ließen auf einen längeren Renovierungsstau schließen. Bei der Abreise auf die Schäden angesprochen, zeigte sich die Rezeptionistin überrascht. Gewundert hat mich, dass die Handtücher täglich ausgetauscht wurden, obwohl ein Aufkleber in Schwedisch, Englisch und Deutsch darüber informierte, dass aus Umweltschutzgründen nur Handtücher auf dem Fußboden getauscht werden würden. Das
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